Geschichte

Hier habe ich viele Sommer meiner Kindheit verbracht und erinnere mich gern an die langen, manchmal unbeschwerten und manchmal auch arbeitsreichen Ferientage im großen Obst- und Gemüsegarten meiner Oma Ida.

Das kleine Häuschen wurde 1942 gebaut und nach dem Krieg konnten es meine Großeltern 1948 von der Niedersächsischen Heimstätte GmbH kaufen. Konzipiert waren diese Kleinsiedlungsanwesen für Selbstversorger. Es gab fast immer Hühner, jede Menge Kirsch- und Apfelbäume, Himbeeren, Johannis- und Stachelbeeren im großen Garten. Jedes Jahr wurden Kartoffeln gesteckt, Bohnen, Erbsen, Möhren und anderes Gemüse gesät und geerntet. Ich sehe noch die gefüllten Einmachgläser auf den Holzregalen im Keller stehen.

Mein Großvater Willy, der von zwei Weltkriegen gezeichnet war, starb schon 1955. Von den drei Kindern kam Ilse, die Zwillingsschwester meines Vaters, leider noch in den letzten Kriegsmonaten 1945 bei einem Bombenangriff ums Leben, so dass Ida nur ihre zwei Söhne blieben. Nach dem Tod meiner Großmutter 1965 übernahmen ihr ältester Sohn Willy und seine Frau Renate das Haus und den großen Garten. Sie bauten es zum ersten Mal um und ein neues Badezimmer ein. Mit der Zeit veränderte sich auch der Garten:
Aus den Gemüsebeeten wurden nach und nach bunte Blumenbeete mit vielen englischen Rosen, blühenden Sträuchern und einem sehr gepflegten grünen Rasen.

Mein Vater verließ den Harz schon 1953 und kam nach Süddeutschland, wo er Arbeit fand, später heiratete und eine Familie gründete.

Nun schließt sich der Kreis wieder. Meine Tante starb 2021 mit 93 Jahren und ich übernahm das Haus in der Zechenstraße 10, das für mich immer ein „Ferien-Haus“ war.

Deshalb habe ich mich entschlossen, nun wirklich ein Ferienhaus daraus zu machen. Ein Jahr lang wurde das Gebäude aufwändig renoviert und umgebaut und der nun schon ein wenig verwilderte Garten wieder nutzbar gemacht. Nicht mehr als Selbstversorgeranwesen, sondern als Treffpunkt für Familie und Freunde mit viel Freiraum, um Luft holen zu können, zum Abschalten und Ausruhen vom Alltag, aber auch als Ausgangspunkt für tolle Ausflüge in den Harz, zum Wandern im nahen Nationalpark oder zum Einkaufen im „Städtle“ (wie wir auf Schwäbisch sagen).

Ich wünsche mir, dass Sie sich wohlfühlen in Haus und Garten und eine gute erholsame Ferienzeit erleben.

Ihre Gastgeberin Irmela Füllgrabe